Foto von Alexander Mallok

Faszien sind das Bindegewebe unseres Körpers. Sie verbinden alles miteinander und geben unserem Körper seine Gestalt.

Sie umhüllen und/oder durchziehen Muskeln, Knochen, Gelenke, Organe, Gefäße, das Gehirn und das Rückenmark. Daher kann man jeden beliebigen Punkt im Körper über Faszien mit jedem beliebigen anderen Punkt verbinden.

Die Faszien bestehen aus zwei verschiedenen Hauptanteilen. Zum einen sind da die Fasern (z.B. Kollagen) und zum anderen ist da die Matrix (z.B. Hyaluronsäure). Zusätzlich bestehen natürlich auch noch Bindegewebszellen, welche die Fasern produzieren.

Ein Beispiel für eine Faszie ist die dünne Faserhaut, welche z.T. noch beim Geflügel vom Schlachter zu finden ist.

 

Funktionen der Faszien

Die Faszien übernehmen im Körper vielfältige Aufgaben:
Sie geben dem Körper seine Form, sorgen für die Kraftübertragung,  z.B. über Sehnen und Bänder, und schützen die Muskeln, indem sie einwirkende Kräfte aufnehmen und verteilen. Sie übernehmen wichtige Stoffwechselfunktionen, da Arterien, Venen und Nerven sie  durchziehen. Sie dienen der Kommunikation, da sie viele Nervenendigungen beinhalten. Somit geben sie dem Gehirn ständig Rückmeldung über den Zustand des Körpers. Daher können sie auch der Ort der Schmerzentstehung sein.

 

Was ist für ein freies Funktionieren der Faszien wichtig?

Faszien sind eine dreidimensionale Struktur. Tritt in einer Richtung dauerhaft eine erhöhte Belastung auf, so werden die Fasern in dieser Ausrichtung verstärkt. Dies ist sehr sinnvoll, weil so z.B. Muskeln entlastet werden. Es kann aber bei z.B. starken Verspannungen zu einem bindegewebigen Umbau führen, der die Beschwerden verstärkt.

Allgemein gilt, dass die Faszien für ein optimales Funktionieren in ihrer dreidimensionalen Struktur frei sein müssen. Dann können sie ihre Aufgaben am Besten erfüllen.

Durch sehr einseitige oder zu wenig Belastung können die Faszien aber verkleben. Dadurch kommt es zu Einschränkungen in der Funktion. So können sie z.B. Kräfte nicht mehr so gut übertragen, und die Muskeln müssen im Verhältnis mehr arbeiten, wodurch sie schneller ermüden.

Auch können die kleinen Arterien, Venen und Nerven leicht irritiert werden, wodurch es im Bereich hinter der Faszie zu einer suboptimalen Stoffwechsellage kommt.

 

Wie kann ich dafür sorgen, dass die dreidimensionale Struktur meiner Faszien erhalten bleibt?

Wichtig für die Faszien ist Aktivität. Wer ausreichend Sport treibt tut seinen Faszien etwas Gutes.

Da aber viele Sportarten die Faszien sehr einseitig belasten und viele Menschen berufsbedingt nicht genug Zeit haben ausreichend, Sport zu treiben, sind andere ergänzende Maßnahmen durchaus sinnvoll.

Eine Möglichkeit ist die Osteopathie. Schon der Gründer der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still, schenkte den Faszien sehr viel Aufmerksamkeit.

Mittels osteopathischer Diagnostik und Behandlung können sehr gute Effekte sowohl auf die Faszien des Bewegungsapparates als auch auf die Faszien der Organe und des craniosakralen Systems erzielt werden. Die Einbeziehung des gesamten Körpers ist wichtig, da der Ort des Symptoms (z.B. der Rücken) nicht immer identisch ist mit dem Ort der Problemursache.

Eine andere gute Möglichkeit ist das Faszien-/ Blackrolltraining.

Hierbei werden gezielt Übungen eingesetzt, welche die Faszien möglichst dreidimensional beanspruchen sollen. Dadurch können auch verklebte Faszien in eine freie Struktur zurückkehren.

Mit der Blackroll kann jeder zu Hause eine Faszienmassage durchführen. Unsere Trainerin Josephine Külz bietet zudem Kurse in Kleingruppen in der Heil- und Chiropraxis an. Auch Einzelstunden für noch individuellere Betreuung können gebucht werden.

 

Wie kann Osteopathie und Faszientraining sinnvoll miteinander kombiniert werden?

Es gibt mehrere Fälle, in denen eine Kombination von Osteopathie und Faszientraining sinnvoll ist.

Bestehen ursprüngliche Spannungen z.B. im Bereich der Bauch- oder Brustorgane oder im craniosakralen System, so ist eine osteopathische Therapie sinnvoll, um die ursächliche Spannung zu minimieren, während das gesamte fasziale System über das Training gestärkt und gestützt wird.

Auch treten Symptome manchmal weit entfernt von den Ursachen auf. Auch hier ist eine osteopathische Diagnostik sinnvoll. Denn bestehen keine oder nur wenige Einschränkungen im Körper macht dies auch das Faszientraining effektiver.

Auf der anderen Seite kann durch das Faszientraining ein lang anhaltender positiver Effekt für den gesamten Körper erzielt werden. Es kann zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit, einer reduzierten Verletzungsanfälligkeit und zu einer Entlastung und Stärkung des muskulären Systems führen.

 

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