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Ein veganer Lebensstil liegt im Trend. Immer mehr Menschen informieren sich über vegane Ernährung sowie chemiefreie Pflegeprodukte. Das Bewusstsein für die verwendeten Inhaltsstoffe in alltäglichen Produkten wird zunehmend stärker. Das schließt auch das Thema Haarpflege mit ein. Worin die Vorteile von veganen Pflegeprodukten liegen und wie du veganes Shampoo selbst ganz einfach herstellen kannst, liest du hier.

Vorteile veganer Haarpflege

Vegane Haar- aber genauso Körperpflege verwendet keine Inhaltsstoffe von toten Tieren oder Zusätze, die aus Tieren gewonnen werden. Stattdessen setzt sie auf natürliche Inhalte aus der Natur. Achte beim Kauf darauf, dass du zu biologischer veganer Pflege greifst, um zusätzlich auf chemische Zusätze zu verzichten. Welche Stoffe explizit zu meiden sind, dazu gleich mehr.

Herkömmliche Pflegeprodukte werden noch immer häufig an Tieren getestet und/oder beinhalten Stoffe, die auf Tierversuchen und Tierquälerei von Affen, Mäusen oder Kaninchen beruhen. Ziel ist es die ideale Wirkstoffkonzentration sowie mögliche Nebenwirkungen zu erforschen. Mit Verwendung veganer Haarpflege unterstützt du Maßnahmen gegen Tierversuche und förderst deren gerechte Behandlung.

Veganes Shampoo selbst machen

Wenn du ganz genau wissen möchtest, was in deinem Shampoo enthalten ist, empfiehlt es sich dein veganes Shampoo einfach selbst herzustellen. Dann kennst du auch sicher jede einzelne Zutat. Wie das geht, erklären wir dir hier.

Seifenlauge zubereiten

Die Basis eines jeden veganen Shampoos bildet eine Seifenlauge. Dafür benötigst du etwa 15-20 Gramm neutrale Seife. Diese bekommst du in Drogeriemärkten oder Bio-Läden. Achte darauf, dass du dich für palmölfreie Bio-Seife entscheidest!

Reibe die Seife mithilfe einer Küchenreibe oder eines Gemüsehobels auf. Das erleichtert das anschließende Lösen der Seife im Wasser. Ideal sind rund 250 Milliliter kochendes, destilliertes Wasser, das du in einem Topf oder einer Schüssel zu den Seifenflocken bzw. Seifenraspeln gibst. Verrühre nun das Wasser mit der Seife, bis sich letztere komplett aufgelöst hat. Und schon ist deine Seifenlauge fertig.

Kräuter oder ätherische Öle hinzufügen

Zur Zubereitung deines individuellen Shampoos solltest du dich für natürliche Kräuter entscheiden. Beispielsweise ist Lavendel mit seiner pflegenden, feuchtigkeitsspendenden Wirkung ein echter Allrounder. Rosmarin und Pfefferminze beruhigen beide die Kopfhaut und helfen der Schuppenbildung vorzubeugen.

Für schnell nachfettendes Haar sind Brennnessel, Basilikum- oder Orangenöl anzuraten, während Salbei entzündungshemmend gegen juckende und gereizte Kopfhaut vorgeht. Als natürlicher Aufheller eignet sich Kamille speziell für hellere Haartypen.

Um einen Kräutersud herzustellen, gilt es die Kräuterblätter mit circa 150 Milliliter kochendem Wasser zu übergießen und für mehrere Stunden ziehen zu lassen. Vermische anschließend die Seifenlauge mit dem Kräutersud. Nach Bedarf kannst du im letzten Schritt noch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.

Nach ein bis zwei Tagen hat das Shampoo seine fertige Konsistenz ausgebildet. Ist es zu fest, lässt es sich im Nachhinein noch mit etwas Wasser verdünnen. Zur Aufbewahrung sind leere Shampoo-Flaschen geeignet, da Glas im Badezimmer nicht besonders vorteilhaft ist.

Chemische Inhaltsstoffe meiden

Damit ein Produkt eine bestimmte Cremigkeit, Haltbarkeit oder Konsistenz erreicht, setzen Hersteller oftmals auf chemische Inhaltsstoffe.

Als erstes wären da die sogenannten Parabene. Sie werden als synthetisches Konservierungsmittel eingesetzt. Ihre chemische Struktur weist Ähnlichkeiten mit der des weiblichen Sexualhormons Östrogen auf.

Die Folge: Durch regelmäßige Verwendung parabenhaltiger Cremes, Peelings und Lotionen kann der Hormonhaushalt durcheinander kommen. Und auch die Bildung von Tumoren wird durch den Stoff begünstigt. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Parabene verschiedene Allergien hervorrufen.

Ein chemischer Zusatz ist Paraffin. In Cremes, Lotionen aber ebenso in Lippenstiften geben sie Konsistenz und Glanz. Allerdings haben Paraffine eine schädigende Wirkung auf den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Dadurch wird nämlich die Aufnahme der anderen Inhaltsstoffe durch die Haut erleichtert. Gleichzeitig sinkt dadurch aber ihre Fähigkeit zur Eigenregeneration, was zu vermehrter Faltenbildung führen kann.

PEG, Polyethylenglykol, stellt ein Bindemittel dar und wird daher oft für das Erreichen der gewünschten Konsistenz eingesetzt. Sein Ausgangsstoff, Ethylenoxid, ist jedoch hochgiftig und krebserregend, weshalb die Verwendung von PEG vielfach diskutiert wird.

Silikone haben die Eigenschaft, sich wie ein dünner Film, um das Haar zu legen. Zwar klingt das in erster Instanz gut, weil es das Haar schützt. Gleichzeitig bedeutet das allerdings, dass die Haare dadurch keine Pflege mehr aufnehmen können. Das Haar trocknet aus, entwickelt splissige Enden oder bricht ab.

Der Umwelt zuliebe

Neben negativen Inhaltsstoffen für Körper und Haut solltest du außerdem die Konsequenzen für Tiere und die Natur bedenken. Denn einige Inhaltsstoffe haben enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt – insbesondere auf die Meere. Die wichtigsten beiden haben wir hier kurz erklärt.

  • Mikroplastik: Die winzigen Plastikpartikel können durch ihre Größe von keinem Filtersystem aus dem Abwasser geholt werden. Demnach verschmutzen sie das Trinkwasser und die Meere. Dort lebende Tiere nehmen die kleinen Partikel, ohne es zu merken, auf und können daran sterben.
  • Tenside: Ähnlich wie Mikroplastik sind auch Tenside, die hauptsächlich für intensiven Schaum zum Einsatz kommen, zu klein für herkömmliche Filtersysteme und werden ins Meer hinausgespült. Ferner reizen sie die Schleimhäute von Mensch und Tier und trocknen die Haut aus.

Fazit: Pflegend, umweltfreundlich und gegen Tierversuche

Die Verwendung veganer Pflegeprodukte hält einige Vorteile bereit – sowohl für dich als auch für Tier und Umwelt. Und wie du siehst, lässt sich dein ganz eigenes Shampoo in wenigen einfachen Schritten selbst erstellen. Wir wünschen viel Erfolg beim Ausprobieren!

 

Vielen Dank für diesen interessanten Gastartikel an Pascal Oberle!

 

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